Neuguss des Adlers
Bronzegießer H. Noack
Für den Neuguss des Adlers für das U-Boot-Ehrenmal Kiel-Möltenort mussten wir, nachdem der Vogel mittels Tieflader in Berlin gelandet war, von ihm eine komplette Negativform abnehmen.
Die Flügel, die für den Transport vom Rumpf abgetrennt wurden, konnten wir sofort in der Werkstatt abformen. Die unterschnittigen Stellen formten wir mit Knetsilikon aus und fertigten danach eine vielteilige Gipsnegativform. Den Körper haben wir auf dem Hof unter einem Kran aufgebaut. Damit er allein stehen konnte wurde er auf eine Eisenkonstruktion aufgeschweißt.
Der Winter nahte mit großer Kälte und eine Abformung im Freien war so ohne weiteres nicht möglich. So rüsteten wir den Adler winterfest ein und beheizten ihn.
Der Körper des Adlers war sehr untergriffig, so dass wir eine aufwendige Silikon Negativform anfertigen mussten. Aus den Gips-Negativformen stellten wir Gipsmodelle her, die dann im Sandgussverfahren in Bronze gegossen wurden. Die Silikon-Negativformen benötigten wir für den Wachsguss. Bei diesem Verfahren werden die Negativformen mit flüssigern Wachs ausgepinselt, bis das Wachs so eine Stärke hat, wie der Bronzeguss sein soll. Diese Wachsplatten werden in einer Gips Schamotte-Masse eingebettet.
Der Körper des Adlers war sehr untergriffig, so dass wir eine aufwendige Silikon Negativform anfertigen mussten. Aus den Gips-Negativformen stellten wir Gipsmodelle her, die dann im Sandgussverfahren in Bronze gegossen wurden. Die Silikon-Negativformen benötigten wir für den Wachsguss. Bei diesem Verfahren werden die Negativformen mit flüssigern Wachs ausgepinselt, bis das Wachs so eine Stärke hat, wie der Bronzeguss sein soll. Diese Wachsplatten werden in einer Gips Schamotte-Masse eingebettet.
Anschließend kommen die Formen in den Trockenofen, das Wachs wird herausgeschmolzen und die Formen getrocknet, bis zu einer Temperatur von 600 Grad C. Der entstandene Hohlraum wird dann mit Bronze ausgegossen. Für die Herstellung des Adlers fertigten wir 71 Silikonformen und 44 Gipsformen. Daraus entstanden 61 Gipsmodelle für den Sandguss und 2 Metallmodelle für den Sockel.
Der Adler ist insgesamt in 46 Wachsguss- und 69 Sandgussteilen gegossen worden, so dass die Skulptur aus 115 Einzelteilen hergestellt wurde.
Anschließend überarbeiteten unsere Ziseleure die einzelnen Bronzegussteile, setzten sie zusammen und verschweißten sie. Die Schweißnähte wurde dann sauber verarbeitet und die Oberfläche künstlich patiniert, um der Skulptur den gewünschten Farbton zu geben. Das reine Bronzegewicht beträgt 4.800 kg. Zur Befestigung und Stabilisierung bauten wir eine Edelstahlkonstruktion ein. Der Adler selbst steht auf einer 35 mm starken und 1,60 x 1,60 m großen Edelstahlplatte, die allein schon ca. 800 kg wiegt.
Der Seeadler an seinem Platz
Die Transportvorbereitungen erwiesen sich als äußerst schwierig, da die Ausmaße des Adlers zu groß waren, um ihn in einem Stück zu transportieren. So wurde er wieder in drei Teile zerlegt, 1. Kopf, Brust und Flügel 2. Sockel mit Füße und 3. Schwanz und konnte mit Hilfe eines Kranwagens auf einen Tieflader gesetzt werden.
Der Transport ging dann etwa um 22.00 Uhr mit Polizeibegleitung von unserer Werkstatt los. Wegen der Überbreite von 4,85 m durfte die Fahrt nur nachts erfolgen. Unsere Ziseleure und ich fuhren dem Transport voraus, so dass wir am nächsten Morgen schon vor Ort waren.
Der Adler war inzwischen gut in Kiel angekommen und wir konnten, mit Hilfe der Bundesmarine in einer perfekten Halle des Marinearsenals, ihn innerhalb von 2 Tagen zusammensetzen. Den weiteren Transport zum Aufstellungsort übernahm die Bundesmarine, die dafür einen großen Schwimmkran "HIEV". zur Verfügung stellte. Der Adler wurde mit Hilfe dieses Kranes an Land gesetzt und dort vom Baudienst Kiel übernommen. Nach der Feierstunde, leider begleitet von Sturm und heftigem Regen, setzte ein Kran die Skulptur dann auf das Turmbauwerk. Wir verschraubten den Adler dort mit 16 Stehbolzen, die 1,50 m tief im Beton verankert sind.
Es war schön diese Arbeit gießen zu dürfen und wir hoffen, dass der Adler die U-Bootfahrer in Zukunft weiter gut beschützt.
Berlin, den 19. Juli 2001
Hermann Noack